Die Strandtage in Alghero waren SO toll. Wir wollen mehr!
Und können es nicht erwarten Sardiniens Traumstrände zu erkunden und entschließen uns an der Westküste zu beginnen.
Hier sind die Strände besser zugänglich, da die Ostküste zerklüfteter und felsiger ist. Und da wir nicht wissen, wie lange sich das Badewetter mit seinen 25Grad hält, gehen wir lieber auf Nummer sicher 😉
Unser erstes Ziel: Die Halbinsel Sinis.
Halbinsel Sinis:
– liegt an der Westküste Sardiniens in der Provinz Oristano
– bietet unberührte Natur mit ungewöhnlichen Quarzsand-Stränden
– die Strände wurden zum Meeresschutzgebiet erklärt
– 150 verschiedene Vogelarten brüten hier in großflächigen Seen
Der Strand Is Arutas interessiert uns am meisten. Das Farbspiel des Wassers soll spektakulär sein.
Wir werden nicht enttäuscht! Der Strand sieht wunder-, wunderschön aus 😍
Einzigartig sind die weißen, reisförmigen Quarzkügelchen, aus denen der Strand besteht.
Das Praktische: Die kleinen Körnchen können einfach von der Haut abgeklopft werden. Kein Sand der klebt, oder in den Haaren und zwischen den Fingern zurückbleibt.
Das Wasser bleibt meterlang sehr seicht und sieht türkis und glasklar aus. Dann wechselt es seine Farbe zu dunkelblau, was an dem felsigen Untergrund liegt.
Der Farbübergang ist einmalig schön!
Wir übernachten am Strand nebenan: Den Su Stricaoru.
Dieser ist nur ca. 10min, zu Fuß, vom Is Arutas entfernt. Und entspannter zum Übernachten, weil hier weniger Camper stehen.
Wobei man auch nicht sagen kann, dass an dem anderen viel los war. Es ist Mitte Oktober und somit Nebensaison. Von Menschenmassen kann absolut nicht mehr die Rede sein! Trotzdem ist es für uns schöner inmitten von fünf anstatt fünfzehn Wohnmobilen zu stehen 😬
Womit man hier leider rechnen muss: Tigermücken! Seit Beginn unserer Europa-Reise mussten wir uns nicht ansatzweise mit so aggressive Stechmücken rumschlagen. Dabei denkt man immer in Schweden wäre es so schlimm…
Den Versuch, bei Einbruch der Dämmerung draußen zu kochen, haben wir abgebrochen. Wir schlagen nur noch um uns.
Wild-Camper müssen jedoch früher oder später dann doch mal raus, wenn sich der Pinkel-Alarm meldet 😅
Die Folge: Ich habe innerhalb von 3min, allein am Hintern, 7 Stiche 🤭 Emil hat 10 abbekommen! Und das mag wirklich was heißen. Er wird nämlich sonst nie gestochen, selbst wenn er kein Mückenspray benutzt.
Nach zwei Tagen ziehen wir weiter.
Nächster Stopp: Die Costa Verde
Costa Verde:
– „Sahara“ Sardiniens
– südwestliche Küste in der Provinz Cagliari
– die überbreiten Sandstrände sind eine der letzten Orte in Europa, an denen die große Meeresschildkröte Caretta Caretta ihre Eier ablegt
Wir haben einen ganz besonderen Strand im Auge: Den Spiaggia di Piscinas.
Der Weg dorthin ist schon spannend.
Serpentinenstraßen durch schluchtiges, verlassenes Land. Hin und wieder sieht man die Folgen größerer Brände, die ihre Spuren in der Landschaft hinterließen.
Wir fahren durch eine kleines Geisterdorf. Eine ehemalige Bergarbeitersiedlung mit riesigen Industriehallen und Fördertürmen, die langsam zerfallen.
Die alten Industrieanlagen sollen als Denkmäler geschützt werden. Vor einigen Jahren schon wurde die Aufnahme in die UNESCO-Welterbe-Liste beantragt.
Auf den letzten 10km wird der Weg zur Piste, auf der wir zwei Bachfurten durchqueren. Nach starken Regenfällen wäre es nicht möglich hier lang zu fahren.
Und dann sind wir plötzlich da. Ein kleines unscheinbares Hotel (Hotel Le Dune) mit sandigem Parkplatz. Um uns herum bis zu 50m hohe goldgelbe Dünen und feinster Sand.
Früher war der Strand Endstation für Erze- und andere Bodenschätze aus den höher liegenden Bergwerken. Ein paar Relikte und Bahngleise sind hier heute noch zu sehen.
Wir laufen am endlos erscheinenden Strand entlang und entdecken die Mündung des Flusses Rio di Piscinas. Nur wenige Meter vom Meer entfernt. An den Rändern funkelt das Flusswasser, aufgrund des Metallstaubs und der Mineralien, rostrot. Die Spuren der langen Bergbaugeschichte.
Als wir ankommen sind wenige Mietautos, Vans und Camper zu sehen.
Am nächsten Tag sind wir fast alleine. Ein paar Sarden bauen noch die Strandhütten und die Zäune der Parkplätze ab. Im Winter soll es hier nämlich extrem windig werden… Sogar sämtliche Mülltonnen werden abtransportiert.
Gerade möchte ich an keinem anderen Ort sein! Die verlassene Wüste sieht einfach atemberaubend schön aus 😍🤩
In der Hochsaison wird dieser Ort nicht ansatzweise so magisch wirken, wenn überall Touristen unterwegs sind.